Es gab vor zwanzig Jahren eine Zeit, da träumten nicht wenige Musiker davon, es den Commitments aus Alan Parkers gleichnamigen Film gleichzutun. Den handgemachten, fetten Soul wiederzuentdecken, Gleichgesinnte zu finden und dann den Leuten so richtig die Ohren freizublasen. Zwölf Dresdner gaben 1993 in der Stanze am Bischofsweg ihr erstes Konzert unter dem Namen THE ROYAL SOULDIERS. Damit war alles perfekt, fortan hatte Dresden Soul. Zu vier Stimmen und vier Rhythmikern kamen neben Trompete und Sax auch noch Bariton und Posaune. »The Fat Horns«, die vier fetten Hörner stellten über mehr als fünfzehn Jahre den konstanten, personellen Kern der Band. Auch wenn man von der Originalbesetzung heute nur noch Christoph Hermann, Reni Reichelt und Micha Raum in verschiedenen Dresdner Bands, sowie Gerald Ulbricht bei den Souldiers findet, der Traum von der Größten Dresdner Soulband bereitet zahlreichen Freunden handgemachter Musik noch immer schlaflose und durchtanzte Nächte. Zu einer solchen laden THE SOULDIERS am 4. Oktober alle ehemaligen Bandmitglieder ein und selbstredend das Dresdner Publikum, um gemeinsam auf, sowie vor der Bühne vom Club Puschkin das zwanzigjährige Bestehen zu feiern. Zirka sechzig Personen umfasst allein die Liste der echten Ex-Souldiers und man darf gespannt sein. Gesungen wird natürlich, Trompete geblasen auch, Pianisten greifen in die Tasten, Gitarristen zupfen an ihren Instrumenten und Bassisten singen auch, während verschiedene Damen trommeln. Drei Stunden handgemachter Soulmusik, ganz von Herzen oder zornig, satt geblasen, wie meistens, oder dieses Mal auch leise, aber immer fett vom Feinsten. Noch hält das Bemühen an, die 1993er Urbesetzung aus der Stanze komplett wiederzubeleben, sicher ist aber soviel; Ex-Mitropa-Kellner »Herr Schlicht« entdeckt seine Seele, JB Nutsch verrät euch, wie er zu seinem Künstlernamen kam und pünktlich zur Nacht zeigen Singing Sue und Fräulein B.Engel, dass sie den Hut aufbehalten.

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